In den Niederlanden gibt es einen Typ von Einmündung, der in den meisten anderen europäischen Ländern unbekannt ist, die "Ausfahrt-Konstruktion". Diese verbindet Strassen in (verkehrsberuhigten) Wohngebieten mit anderen Strassentypen und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zufahrtsstrasse durch einen erhöhten Streifen, der gleichzeitig der Fussweg entlang der Verbindungsstrasse ist, begrenzt wird. Die 1993 herausgegebenen Richtlinien für die Errichtung von "Ausfahrt-Konstruktionen" werden vielfach nicht eingehalten. Im Rahmen der Einführung des "nachhaltigen Verkehrssicherheitskonzepts" musste die "Ausfahrt-Konstruktion" einer Bewertung unterzogen werden. Sie galt als sicherer als die Vorfahrtregelung, ist aber teurer als diese. Eine Untersuchung sollte klären, ob die Annahme, dass die Erkennbarkeit der "Ausfahrt-Konstruktion" der entscheidende Sicherheitsfaktor ist und ob sie tatsächlich sicherer ist als die Vorfahrtregelung. In Ergänzung einer 1997 von Van Minnen und Catshoek durchgeführten Untersuchung wurde ein Vorher-Nachher-Vergleich des Unfallgeschehens vorgenommen. Eine Expertengruppe (2 Verkehrspsychologen und 2 Verkehrstechniker) hatte auf einer Fünfpunkteskala die Erkennbarkeit und Sicherheit von 17 "Ausfahrt-Konstruktionen" in verschiedenen niederländischen Orten zu bewerten. Die Bewertungen fielen sehr einheitlich aus und das bemerkenswerteste Ergebnis war, dass an beinahe allen "Ausfahrt-Konstruktionen", die bezüglich Erkennbarkeit negativ bewertet wurden, nach deren Errichtung auch die Unfallzahlen gestiegen waren. Die Unterschiede zwischen Vorfahrtsregelungen und "Ausfahrt-Konstruktionen" sind bezüglich Sicherheit so gering, dass sie für die Wahl nicht ausschlaggebend sind. Es wird empfohlen, eher Vorfahrtregelungen denn "Ausfahrt-Konstruktionen" zu benützen. Die bestehenden "Ausfahrt-Konstruktionen" sollten den Richtlinien entsprechend vereinheitlicht werden. (KfV/A)
Samenvatting