Baumgesäumte Strassen und Alleen sind in Deutschland ein grosses Verkehrssicherheitsproblem. Die deutsche Bundesanstalt für Strassenwesen (BASt) untersuchte mit Hilfe einer multivariaten Analyse mögliche Einflüsse verschiedener Strassencharakteristika auf das Fahrverhalten. 44 Männer aus Berlin-Brandenburg unternahmen in einem mit Messgeräten und Videokameras ausgerüsteten Test-Wagen der BASt insgesamt 88 Testfahrten unter verschiedenen Bedingungen (Tag und Nacht, Winter und Sommer) auf baumgesäumten Strassen in Brandenburg. Die zusätzlich durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen ergaben keinen signifikanten Unterschied zwischen Testfahrern und sonstigen Fahrern. Die Berechnung wurde mit der Statistiksoftware SPSS durchgeführt. Wie erwartet hatte die erlaubte Hoechstgeschwindigkeit den grössten Einfluss auf das Geschwindigkeitsverhalten. Die Geschwindigkeiten waren um 27 Stundenkilometer höher, wenn das Limit bei 100 statt bei 50 Stundenkilometern lag. Auf geraden Strecken bewirken Leitpfosten, Baummarkierungen auf der rechten Seite und seitliche Fahrbahnmarkierungen eine Verlangsamung der Geschwindigkeit (Elemente, die die Begrenzung der Strasse und den Raum, der nicht zur Strasse gehört, kennzeichnen), Mittellinien und Baummarkierungen auf der linken Seite bewirken hingegen Geschwindigkeitserhöhungen. In linken Kurven spielen die äusseren Führungselemente die grösste Rolle. Leitpfosten, Seitenmarkierungen und Baummarkierungen auf der linken Seite bewirken eine Abnahme der Geschwindigkeit, Mittellinien erhöhen sie. In rechten Kurven erhöhen die Markierungen und Leitpfosten auf der rechten Seite die Geschwindigkeiten. Wie erwartet wurde der seitliche Freiraum am stärksten von der Strassenbreite beeinflusst. Um Sicherheitsmassnahmen vorschlagen zu können, werden in einer eigenen Untersuchung auch die Unfälle auf den Teststrecken analysiert. (KfV/A)
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