Eine neue Methode fuer die Sanierung abgaengiger Betonplatten mit starker Rissbildung besteht in einer Ueberbauung mit einer duennen Schicht aus SIFCON (Slurry Infiltrated Fiber Concrete). Dieser hochfeste Beton mit extrem hohem Stahlfasergehalt stellt aufgrund seiner Zaehigkeit und Dehnbarkeit eine erfolgversprechende Alternative dar, um Reflexionsrissbildungen in der Ueberbauung zu vermeiden. Fuer die Sanierung wird empfohlen, die Betonplatten mindestens 50 mm tief abzufraesen und eine circa 5 cm dicke SIFCON-Schicht aufzubringen, wobei zur Vermeidung von Stahlfasern an der Oberflaeche eine circa 7 mm dicke Verschleissschicht mit Kunststofffasern "frisch in frisch" angeordnet wird. Eine entsprechende Versuchsplatte wurde im Rollpruefstand des Pruefamtes fuer Bau von Landverkehrswegen der Technischen Universitet Muenchen getestet. Dabei zeigte sich eine ausgezeichnete Querkraftuebertragung im Bereich der durch eine Querfuge unterteilten Betonplatte; Reflexionsrisse wurden vermieden. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse wurden 1997 einige stark gerissene Betonplatten auf der BAB A 1 bei Vechta entsprechend saniert. Einsenkungsmessungen mit dem Benkelman-Balken zeigen, dass nach dem Aufbringen der SIFCON-Schicht die urspruenglich sehr grossen Messwerte um bis zu 70 Prozent reduziert wurden und insbesondere die Streuung der Einsenkung deutlich abnimmt. Bei den Wiederholungsmessungen nach einem Winter konnte keine signifikante Zunahme der Einsenkungen festgestellt werden. Reflexionsrisse sind bis jetzt nicht aufgetreten. Allerdings zeigt die circa 7 mm dicke Verschleissschicht ohne Stahlfasern zum Teil feine netzartige Schwindrisse. Hier sind weitere Optimierungen notwendig.
Samenvatting