Die Ausweitung von Intensität und Aktionsradius der Mobilität alter Menschen hat Konsequenzen für die Verkehrsaufklärung. Eine Analyse zeigt eine Abhängigkeit des kritischen Alters für die Verursachung von Unfällen in Abhängigkeit von der Verkehrsbeteiligungsart. So findet sich bei Autofahrern ab 60 Jahren ein steigender Anteil als Hauptverursacher an Unfällen. Da die bisherige Kompensationsstrategie vieler Senioren, die zeitliche und örtliche Verlagerung von Fahrten, mit zunehmender Wendigkeit und Weltoffenheit der Senioren tendenziell nicht-vermeidenden Kompensationsstrategien weichen wird, ergibt sich für die Verkehrsaufklärung die Konsequenz, nicht nur die punktuelle Anpassung an Leistungseinschränkungen, sondern auch die Dynamik der versagenden Kompensation und mögliche Reaktionen darauf zu thematisieren. Zu den nicht-vermeidenden Kompensationsstrategien gehören insbesondere die Nutzung von neuartigen, erleichternden Kraftfahrzeugtechniken, von Informationstechnologien und Infrastrukturmassnahmen sowie eine flexiblere Kommunikation der Senioren mit anderen Verkehrsteilnehmern. Beitrag zur Vortragsveranstaltung zur Verabschiedung von Dr.-Ing. Hartmut Keller am 1.3.1999.
Samenvatting