In sechs Staedten wurden in einem 2-stufigen Vorgehen erwachsene Bewohnerinnen und Bewohner muendlich interviewt. In einer ersten Phase wurden rund 12.000 Erwachsene in Kurzinterviews telefonisch ueber ihre Verkehrsmittelnutzung befragt. In einer zweiten Phase wurden rund 1.300 Erwachsene ausfuehrlicher unter anderem ueber ihre zugrunde liegenden Motive und ihre Bewertungen der bestehenden Umweltbedingungen befragt. Untersucht wurden die Zusammenhaenge zwischen den unabhaengigen Variablen Alter und Stadtgroesse und verschiedenen abhaengigen Variablen im Alltagsleben. Die Untersuchung erbrachte unter anderem folgende Ergebnisse: Der Anteil der Aelteren (ueber 65 Jahre alt), die nicht ueber einen Pkw verfuegen koennen, ist mit ueber 50 Prozent relativ hoch. Im Alter findet eine Verlagerung der Verkehrsmittelnutzung auf oeffentliche Verkehrsmittel und auf das Zufussgehen statt. Der selbstgefahrene Pkw und das Fahrrad verlieren an Bedeutung, wobei jedoch die Fahrradnutzung in den kleineren Staedten zunimmt. Rad und oeffentlicher Personennahverkehr (OEPNV) stehen in einem komplementaeren Verhaeltnis: Ob die Aelteren Rad fahren, ist eine Frage der Gelegenheit und der bestehenden Bedingungen. In kleineren Staedten dient das Fahrrad den Aelteren vor allem als Verkehrsmittel im Alltag, in den Grossstaedten liegt seine Bedeutung eher im Freizeitbereich. Den Aelteren ist es vergleichsweise unwichtig, Zeit einzusparen oder weniger Stress zu haben; wichtiger ist ihnen, sicher unterwegs zu sein, Bewegung zu haben und bequem voranzukommen. Insgesamt ist die Feststellung, dass die Aelteren weniger Rad fahren, durch das Ergebnis relativiert, dass sie in kleineren Staedten durchaus haeufig mit dem Rad unterwegs sind. Die meisten von ihnen fahren gerne Rad und verbinden diese Fortbewegungsart mit der Vorstellung von Wohlbefinden und Fitness. Beitrag zur Tagung "Mobilitaet und gesellschaftliche Partizipation im Alter" des Lehrstuhls fuer Verkehrspsychologie an der Technischen Universitaet Dresden mit Unterstuetzung des Bundesministeriums fuer Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 10. und 11. Juli 2001, Dresden. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D351925.
Samenvatting