Das Ausmass gefährlichen Fahrverhaltens als Hauptunfallgrund hat sich in den letzten Jahren nicht günstig verändert. Ein bedeutsamer Faktor riskanten Fahrens ist eine unrealistische Selbstwahrnehmung und -beurteilung. Bei älteren Menschen bezieht sich dies vor allem auf die Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit; bei jüngeren Fahranfängern macht sich ein unrealistisches Selbstkonzept in einer Überschätzung der eigenen Fahrerfahrung und Fahrzeugbeherrschung bemerkbar. Das Fahrenlernen findet häufig auf die gefährlichste Art und Weise statt, nämlich nach Versuch und Irrtum. Bisherige Ansätze der Verkehrserziehung basieren in hohem Masse auf Informationsvermittlung und Verhaltenstraining. Eine sinnvolle Ergänzung durch zwei einander ergänzende Ansatzpunkte (einer aus dem Bereich der Sozialisationsforschung, einer aus dem therapeutischen Zusammenhang) wird diskutiert.
Samenvatting