Im Untersuchungszeitraum von 1993 bis 2002 wurden in Koeln insgesamt 347 toedliche Verkehrsunfaelle registriert. Auf die Altersgruppe der Senioren (ab 60. Lebensjahr) entfielen 182 dieser Unfaelle (52 Prozent). Das Geschlechterverhaeltnis Frauen zu Maenner lag bei 1 zu 1,5, die Maenner waren mit im Durchschnitt 71,7 Jahren juenger als Frauen (78,7 Jahre). Die meisten Senioren waren passive Verkehrsteilnehmer. 75 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Maenner waren zu Fuss unterwegs, 34 Prozent der Maenner beziehungsweise 14 Prozent der Frauen fuhren Fahrrad. Bei der Autofahrern ueberwogen die Maenner deutlich mit 16 Prozent gegenueber 1 Prozent Frauen. Als Unfallverursacher wurden 50 Prozent der Frauen und 68 Prozent der Maenner ermittelt. Mehrheitlich (31 Prozent der Frauen, 25 Prozent der Maenner) wurde eine Strasse ueberquert, ohne auf den Verkehr zu achten. Vorfahrtsregeln missachteten insgesamt 7 Prozent der Senioren, ein Rotlichtverstoss war in 5 Prozent aller Faelle die Unfallursache. Das Ueberqueren von Bahngleisen wurde mit 4 Prozent selten dokumentiert. Im Vergleich zur juengeren Generation ist die nicht motorisierte oder passive Teilnahme am Strassenverkehr fuer Senioren mit einem deutlich hoeheren Unfallrisiko verbunden. Daher sollte zu bedenken gegeben werden, dass die Leistungsfaehigkeit bei aelteren Menschen nicht nur als Voraussetzung fuer die aktive, motorisierte Verkehrsteilnahme Anlass zu kritischen Ueberpruefungen gibt. Auch die Anforderungen als Radfahrer oder Fussgaenger uebersteigen vielfach die Leistungsfaehigkeit im hoeheren Lebensalter. Informationen zur sicheren Teilnahme am Strassenverkehr speziell an die Adresse der Senioren erscheinen somit weiterhin sinnvoll. Beitrag zum Themenbereich I "Verkehrssicherheit, Fahrzeug, Trauma" der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., Magdeburg, 20. bis 23. Maerz 2003. Siehe auch Gesamtaufnahme der Tagung, ITRD-Nummer D352701.
Samenvatting