Auf der Grundlage der deutschen Strassenverkehrsunfallstatistik, ergaenzt durch entsprechende Zahlen aus Grossbritannien, werden die relativen Anteile der Unfaelle mit Personenschaden und der Anzahl der Getoeteten betrachtet. Bei Dunkelheit ereignen sich mehr Unfaelle und werden mehr Verkehrsteilnehmer getoetet als nach der Verkehrsbelastung zu erwarten waere. Bei nasser oder winterglatter Fahrbahn liegt die Zahl der Unfaelle und der Getoeteten deutlich hoeher als bei trockenen Fahrbahnverhaeltnissen. Dabei sind die Werte in Deutschland und Grossbritannien fast identisch, nur bei winterglatten Fahrbahnen sind die Dunkelanteile in Grossbritannien deutlich niedriger. Mehr als die Haelfte (52 Prozent) der inneroertlichen Unfaelle mit Fussgaengern bei Naesse ereignen sich bei Dunkelheit, der Anteil der Todesopfer liegt sogar bei 68 Prozent. Auf Landstrassen ereignen sich bei Naesse 72 Prozent der Unfaelle mit Fussgaengern nachts, 88 Prozent der auf Landstrassen Getoeteten kommen bei Dunkelheit ums Leben. Bei Glaette geschehen 68 Prozent der Unfaelle nachts. Unfaelle bei Nacht sind auch deutlich schwerer als am Tag, vor allem auf Landstrassen. Waehrend auf inneroertlichen Strassen der Anteil der Fussgaengerunfaelle bei Dunkelheit von 30 Prozent etwa der Verkehrsbelastung entspricht, ist hier der Anteil der Getoeteten mit 50 Prozent deutlich hoeher. Auf Landstrassen ist der Anteil der Unfaelle mit 55 Prozent deutlich hoeher, noch gravierender ist der Anteil der Getoeteten mit 79 Prozent. Die Unfallschwere der Fussgaengerunfaelle nachts ist auf Innerortsstrassen etwa 2,4-fach so hoch wie bei Tag, auf Landstrassen ist die mittlere Unfallschwere sogar bei Tag viermal so hoch wie auf Innerortsstrassen. Nachts sind auf Landstrassen die Unfallfolgen nochmal dreimal hoeher als bei Helligkeit. Beitrag zum Expertengespraech "Unfaelle in der Dunkelheit" beim Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften auf Einladung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V.
Samenvatting