Nach einfuehrenden Bemerkungen ueber die Ursachen von Muedigkeit (Biologische Rhythmen; Das Mittagstief; Der Schlaf; Stoerungen des Rhythmus; Der Autofahrer; Wachdauer und weitere Faktoren; Schlafstoerungen) wird die Wahrnehmung der Muedigkeit eroertert. Der Einschlafprozess ist kein punktueller Vorgang, sondern ein Kontinuum, welches eine exakte Definition, ab wann jemand schlaeft, nicht zulaesst. Symptome der Muedigkeit sind unter anderem Brennen/Traenen der Augen, Schwere der Augenlider, Probleme des Scharfsehens, Schweregefuehl im Kopf und in den Beinen, Froesteln, Gaehnen, Konzentrationsmangel und Reizbarkeit. Experimente haben gezeigt, dass dem Einschlafen am Steuer immer Symptome der Schlaefrigkeit/Muedigkeit vorausgingen, die subjektiv erkennbar waren. Unter Muedigkeit zeigen sich fuer den Autofahrer Fahrfehler durch verlangsamtes Reagieren, unkoordiniertes Abstandhalten, zu nahes Auffahren, groeberes Lenkverhalten sowie Abkommen von der Fahrbahn. Die Erfassung von Tagesschlaefrigkeit kann verschieden durchgefuehrt werden: Ueberpruefung einer Vigilanzminderung vor Fahrtbeginn; Muedigkeitskontrollen am Strassenrand; Automatisches Erkennen erhoehter Schlaefrigkeit beim Fahren. Die direkte Einschlafbereitschaft kann mittels des "Multiplen-Schlaf-Latenz-Tests" (MSLT) festgestellt werden. Eine weitere Moeglichkeit der Muedigkeitserfassung ist die Registrierung der physiologischen Prozesse, die im Zusammenhang mit Ermuedung stehen. Folgende Gegenmassnahmen bei Muedigkeit am Steuer werden empfohlen: Vermeidung von Nachtfahrten, Einlegung von Fahrpausen (gegebenenfalls verbunden mit Schlafen), Einhaltung der Lenkzeiten, Koffein, koerperliche Uebungen. Fuer Berufskraftfahrer sollten unter anderem beachtet werden: Beachtung der Tageszeit bei der erlaubten Lenkzeit; Screening bezueglich Schlaf-Apnoe; Schulung; Informationskampagnen, um auf das Risiko hinzuweisen. Referat, gehalten im Arbeitskreis II "Unfallursache Uebermuedung" (Leitung: Rixecker,R) des 42. Deutschen Verkehrsgerichtstags 2004 in Goslar.
Samenvatting