Neben einer empirischen untersuchung, die das fahrverhalten an "rechts vor links"-geregelten knotenpunkten analysierte, wurden in 3 koelner wohngebieten verkehrsbeobachtungen, befragungen sowie versuchsfahrten mit 30 kraftfahrern durchgefuehrt. U.a. zeigten sich folgende ergebnisse: viele versuchspersonen stehen der "rechts vor links"-regelung skeptisch bis ablehnend gegenueber. Die regelung wird als gefaehrlich eingeschaetzt. In der regel werden an den knotenpunkten mit "rechts vor links"-regelung die geschwindigkeiten reduziert; die mittlere knotengeschwindigkeit der versuchspersonen lag zwischen 20 und 35 km/h. In mehr als der haelfte der faelle wurden knotenpunkte - trotz der geschindigkeitsreduktion - mit erhoehtem risiko befahren. Bei grosszuegigen strassenquerschnitten und entsprechend grossflaechigen knotenpunkten ist das risiko geringer als bei engeren baulichen verhaeltnissen. An einmuendungen wird seltener die bremse betaetigt, mit hoeheren geschwindigkeiten gefahren und erheblich haeufiger die kritische geschwindigkeit ueberschritten als an kreuzungen. Eine experimentell vorgenommene einschraenkung der sichtweite an einem knotenpunkt hatte keinen einfluss auf das geschwindigkeits- und bremsverhalten. Insgesamt ist festzustellen, dass die "rechts vor links"-regelung in der praxis keineswegs als einfache und fuer den kraftfahrer unproblematische art der verkehrsregelung anzusehen ist.
Samenvatting