Untersuchung und Eichung von Verfahren zur aktuellen Abschätzung von Staudauer und Staulängen infolge von Tages- und Dauerbaustellen auf Autobahnen.

Beschrieben wird die Entwicklung eines Verfahrens, mit dem sowohl vor der Errichtung einer Baustelle als auch während ihres Bestandes zuverlässige Aussagen über die Stauwirkung und die hierdurch verursachten Zeitverluste gemacht werden können. Schwerpunkt ist hierbei die Abschätzung der Kapazität des Baustellenengpasses. Nach einer Diskussion der verschiedenen Möglichkeiten zur Bestimmung der Verkehrsnachfrage werden die vorhandenen Verfahren zur Berechnung der Kapazität eines freien Streckenabschnittes analysiert. Modelle zur Abbildung des Verkehrsablaufs werden hinsichtlich ihres Einsatzes an Autobahnbaustellen untersucht. Um die Genauigkeit der einzelnen Ansätze zu überprüfen, wird eine Datenbasis mit automatisch erfassten Staudaten von umsetzbaren Stauwarnanlagen und empirisch erhobenen Daten erstellt. Auf der Basis eines makroskopischen, deterministischen Modells (Fundamentaldiagramm) wird ein Verfahren zur Abschätzung der Kapazität eines Baustellenengpasses entwickelt. Hierbei werden ausgehend von einer Grundkapazität von 1.830 Pkw-Einheiten pro Stunde pro Fahrstreifen die einzelnen Einflüsse (beispielsweise Verkehrsführung, Fahrzeugkollektiv, Längsneigung) mit Hilfe von Reduktionsfaktoren berücksichtigt. Die drei beschriebenen Teilbereiche Verkehrsnachfrage, Kapazität des Baustellenengpasses und Nachbildung der Stauentwicklung werden in ein EDV-Programm integriert, das bei Eingabe aller verkehrsnachfrage- und baustellenrelevanten Daten die Informationen wie zu erwartende Staulängen, Staudauer und Verlustzeiten berechnet und grafisch darstellt.