Seit Mitte der 70er Jahre sind in Pkw verschiedene fahrdynamische Regelsysteme bekannt, die die laengs- beziehungsweise querdynamischen Fahrzeugeigenschaften verbessern. Je nach Eingriff lassen sie sich in Systeme der Lenk-, Brems- und Antriebsanlage unterteilen. Es zeigt sich, dass alle drei zur Beeinflussung der querdynamischen Fahrzeugeigenschaften geeignet sind. Im Beitrag werden die ueberlagerte Vorderachslenkung, die zusaetzliche Hinterachslenkung und der radindividuelle Bremseneingriff anhand von Simulationsrechnungen gegenuebergestellt und bezueglich ihres Einflusses auf das Fahrverhalten bewertet. Die Einzelsysteme zeigen dabei spezielle Eigenschaften. So verbessert die zusaetzliche Hinterachslenkung in erster Linie die Handlingeigenschaften, die ueberlagerte Vorderachslenkung die Kurshaltung sowie Fahrstabilitaet und der radindividuelle Bremseneingriff die Fahrstabilitaet sowie Laengsdynamik des Fahrzeuges. Weiterhin wird der Nutzen einer Verknuepfung der verschiedenen Regelsysteme geklaert. Vorgestellt wird hierzu eine Integration der Hinterachslenkung mit dem Bremseneingriff mittels einer Dringlichkeitsfunktion, durch die der Hinterachslenkwinkel die Groesse der Bremsmomente steuert. Dadurch lassen sich jeweils die positiven Eigenschaften nutzen und es treten keine negativen Ueberlagerungen auf. Dieses Gesamtsystem verbessert das Fahrverhalten ueber weite Bereiche und uebertrifft die Ergebnisse der einzelnen Systeme.
Samenvatting