In den letzten Jahren wurden in der Bundesrepublik Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums fuer Verkehr eine Reihe von Forschungsarbeiten durchgefuehrt, mit dem Ziel, Grundlagen fuer eine systematische Strassenerhaltung zu schaffen. Die Forschungsgesellschaft fuer Strassen- und Verkehrswesen hat diese Thematik als einen ihrer Forschungsschwerpunkte ausgewiesen und entsprechende Arbeitsausschuesse und -kreise eingerichtet. Auf Grundlage dieser Forschungsarbeiten wurden Konzepte zur Zustandserfassung und Zustandsbewertung von Strassen erarbeitet und erprobt. Aehnliche Entwicklungen gab es auch in der Schweiz und in Frankreich. Auf internationaler Ebene wurde im Rahmen der franzoesisch-deutsch-schweizerischen Zusammenarbeit (ATR-FGSV-VSS) die Kommission XX "Management der Strassenerhaltung" gebildet. Diese Kommission hat den Auftrag, ueber den aktuellen Stand des Managements der Strassenerhaltung in den drei Laendern zu berichten. Da die Erfassungs- und Bewertungsverfahren der drei Laender Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und Schweiz auf die Belange des jeweiligen Strassennetzes abgestimmt sind, ist eine unmittelbare Uebertragbarkeit der Konzepte von Land zu Land nicht gegeben. Zur Erfahrungssammlung und zur Ueberpruefung der differenzierten Zustandserfassungs- und Bewertungsmethoden wurde deshalb eine laenderuebergreifende vergleichende Erprobung der Zustandserfassungsverfahren mit anschliessender Streckenbewertung vorgenommen. Jedes Land hat dabei selbstaendig 27 Streckenabschnitte (9 je Land) mit seiner eigenen Methode aufgenommen und bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass gewisse Tendenzen hinsichtlich einer aehnlichen qualitativen Einordnung der Teststrecken bestehen, in Bezug auf die Reihungen jedoch Unterschiede festgestellt werden muessen. Die Ursachen hierfuer koennen einerseits in den unterschiedlichen Zielsetzungen der Verfahren gefunden werden, andererseits werden aber auch die unterschiedlichen Praktiken bei der Strassenunterhaltung sowie die Erfordernisse, die sich aus den unterschiedlichen Bauweisen ergeben, abgebildet. Dennoch kann vermutet werden, dass in den einzelnen Teilschritten Gemeinsamkeiten zu finden sind. Untersuchungen ueber die Auswirkungen solcher paralleler Ansaetze haetten jedoch den Rahmen dieser Arbeit weit ueberschritten und sollten daher in einem ergaenzenden Forschungsvorhaben analysiert werden. Unter Einbeziehung der hier gewonnenen Datenbasis waere auch zu untersuchen, mit welchen Modifikationen die einzelnen Verfahren gleichartige Aussagen liefern. Es kann davon ausgegangen werden, dass die aus einer solchen Arbeit gewonnenen Erkenntnisse auch nuetzliche Hinweise fuer die Weiterentwicklung der Verfahren auf nationaler Ebene geben.
Samenvatting