Es wurden neueste Literaturquellen ausgewertet und empirische Untersuchungen durchgeführt. Die Ergebnisse der verkehrstechnischen Untersuchungen zeigen, dass sich im wesentlichen die Effekte eingestellt haben, die erwartet wurden: bei den Pkw kommt es zu einer Erhöhung der Geschwindigkeiten. Die Lkw werden geringfügig langsamer. Insgesamt ist ein Rückgang der Varianzen und damit mit Lkw-Überholverbot ein homogenerer Verkehrsablauf festzustellen. Weiterhin konnten Abhängigkeiten zwischen den Reisegeschwindigkeiten und der Gradiente beobachtet werden. Während der zuwachs der Pkw-Reisegeschwindigkeiten im Gefälle am Grössten ist, nimmt dieser mit zunehmender Steigung ab. Beim schwerverkehr ist mit Lkw-Überholverbot auf Gefällestrecken der Rückgang der Reisegeschwindigkeiten am geringsten und nimmt mit wachsender Steigung zu. Es zeigt sich eine allgemeine Akzeptanz der Lkw-Überholverbote durch den Schwerverkehr. Unterschiede bei der Befolgung der Überholverbote nach in- und ausländischem Schwerverkehr gibt es nicht. Die Auswertungen zur Verkehrssicherheit zeigen insgesamt geringe Unterschiede im Vorher-Nachher-Vergleich. Lediglich die Autobahn A 57 weist statistisch signifikante Rückgänge der Unfallzahlen auf. Mit Lkw-Überholverbot kann auf den Abschnitten mit positiver Vorher-Nachher-Bilanz auch ein Rückgang bei der Unfallschwere beobachtet werden. Weiterhin zeigt sich, dass im Bereich örtlicher Besonderheiten gute positive Entwicklungen eingetreten sind. Hier sind Gefällestrecken und Steigungen zu nennen, aber auch Bereiche mit Fahrstreifenreduzierungen oder grössere Autobahnknoten. Zudem sind erfolge da zu verzeichnen, wo der Schwerverkehr überproportional am Unfallgeschehen beteiligt ist. Die Schadstoffemissionen werden durch ein Lkw-Überholverbot auf ebenen strecken nicht merkbar beeinflusst. Aus den Ergebnissen wurden praktische Empfehlungen für den Einsatz von Lkw-Überholverboten abgeleitet.
Samenvatting