Im Rahmen eines umfassenden Verkehrssicherheitspakets des oesterreichischen Verkehrsministeriums muessen Kraftfahrer, die mit 0,8 bis 1,19 Promille im Strassenverkehr aufgefallen sind, gemaess der ab 1. September 2009 wirksamen Novelle zum Fuehrerscheingesetz an einem halbtaegigen Kurs in Form eines Verkehrscoachings teilnehmen. Durch die Konfrontation mit Unfallszenarien und Erfahrungsberichten wird im ersten Kursteil, geleitet von Aerzten oder Notfallsanitaetern, bei den Teilnehmern emotionale Betroffenheit und damit Furcht vor den Folgen eigenen Fehlverhaltens ausgeloest. Zusaetzlich zu den furchterregenden Botschaften werden im zweiten Kursteil, geleitet von Psychologen, wirksame Massnahmen zur Gefahrenkontrolle aufgezeigt und geeignete Verhaltensmuster diskutiert. In den ersten vier Monaten nach Einfuehrung der Massnahme hat sich der Anteil der alkoholauffaelligen Kraftfahrer beinahe halbiert. Dieser erste vorlaeufige Erfolg wird vom Autor neben dem Verkehrscoaching auf das gesamte umfassende Massnahmenpaket des Verkehrsministeriums mit hoeheren Geldstrafen, laengeren Entziehungszeiten der Fahrerlaubnis sowie umfangreichen Werbekampagnen zurueckgefuehrt. Zudem ergab eine Fragebogenerhebung bei den Kursteilnehmern bislang durchweg gute bis sehr gute Werte zur Kompetenz und Akzeptanz der eingesetzten Trainer aus den beiden unterschiedlichen Berufsgruppen. Sobald ausreichende Teilnehmerzahlen vorliegen, wird das Kuratorium fuer Verkehrssicherheit detailliertere Analysen durchfuehren und deren Ergebnisse veroeffentlichen. Dabei wird sich herausstellen, ob auch kuerzere und weniger kostenintensive Praeventionsmassnahmen als die verkehrsspsychologische Nachschulung zur Verminderung der Rueckfallhaeufigkeit beitragen koennen.
Samenvatting