Workshop 2 "Was brauchen wir?".

Auteur(s)
Schmid, R.
Jaar
Samenvatting

Fragen der Verkehrssicherheit und Drogenpolitik duerfen nicht vermischt werden. Geht es um erhoehte Verkehrssicherheit, muss von der akuten Beeintraechtigung des Fahrzeuglenkers ausgegangen werden. In der aktuellen oesterreichischen Diskussion geht es immer wieder um die Frage des Vorfeld-Testens auf der Strasse. Harn als Probenmatrix faellt dabei aus, weil damit keine Aussage ueber die akute Beeintraechtigung moeglich ist. Auch eine Schweissprobe erlaubt nur einen Blick in die Vergangenheit. Speichel ist ein Medium, das mit der Konzentration einer Droge im Blut einigermassen korreliert. Am besten kann mit der Probenmatrix Blut die Beziehung zwischen Blutspiegel und der aktuellen pharmakologischen Wirkung einer Substanz hergestellt werden. Wird von der Beeintraechtigung ausgegangen, kann man sich nicht nur auf die illegalen Substanzen konzentrieren, sondern es muessen auch die vielen medizinischen Substanzen einbezogen werden. Die heute verfuegbaren Speicheltests erfassen die am staerksten beeintraechtigenden Substanzen nicht. Sie orientieren sich an den Harntests. Zu kritisieren ist, dass Harntests gegenwaertig als Grundlage fuer die Feststellung der Haeufigkeit der Drogenbeeintraechtigung im Verkehr dienen. Da es derzeit moeglich ist, Substitutionspatienten als fahrtauglich zu erklaeren, muessten auch andere Fahrer, die Morphine oder Methadon konsumieren, fahrtauglich sein. Es geht also nicht darum, ob ueberhaupt etwas nachgewiesen wird, sondern darum, wieviel von einer Substanz gefunden wird, was bedeutet, dass Grenzwerte festgelegt werden muessen. Selbst wenn fuer illegale Substanzen im Blut von einer Null-Toleranz ausgegangen wird, muessen Mess-Grenzwerte festgelegt werden. Was geschieht jedoch mit den legalen Medikamenten mit beeintraechtigender Wirkung? Gilt fuer sie Null-Toleranz oder werden fuer sie andere Grenzwerte eingefuehrt? Es gibt zahlreiche Studien, die Risikoabschaetzungen fuer verschiedene Substanzgruppen vorgenommen haben. Sie ergaben, dass eine formale Trennung in illegale und legale Substanzen nicht zu halten ist. Bewiesen ist, dass Alkohol das hoechste Beeintraechtigungspotenzial hat, und zwar in sehr niedrigen Konzentrationen. Ein hohes Risikopotenzial weisen auch Benzodiazepine auf, die ebenfalls legal konsumiert werden. Cannabis-Fahrer haben statistisch gesehen sogar ein geringeres Unfallrisiko als Normalfahrer, obwohl sie natuerlich unter akuter Cannabis-Wirkung beeintraechtigt sind. Der Nachweis einer Beeintraechtigung vor Ort ist mit den heutigen Testsystemen nicht moeglich. Es ist moeglich, dass in absehbarer Zeit funktionierende Speichel-Testsysteme fuer bestimmte Substanzen entwickelt werden. Sie werden jedoch sicher nicht alle wichtigen Substanzgruppen nachweisen koennen. Simples Drogen-Testen wird nicht moeglich sein. Dagegen sollten die Exekutivbeamten noch besser geschult werden. Nichts aber fuehrt an der klinischen Begutachtung vorbei. Der Entzug der Lenkerberechtigung und die Dauer sollten sich primaer danach richten, wie stark jemand akut beeintraechtigt war. Zu den Drogentests sind auch Wirtschaftlichkeitsueberlegungen anzustellen. Die von der EU in Auftrag gegebene "Certified-Studie" kommt zum Schluss, dass es effizienter ist, Investitionen zur Verbesserung der Erkennung von Alkoholbeeintraechtigung zu taetigen als fuer Drogentests. Es muss klar sein, dass jeder Drogentest wesentlich teurer ist als der Alkotest. (KfV/A)

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Bibliotheeknummer
C 21962 (In: C 21947) /83 / ITRD D346612
Uitgave

In: Drogen und Medikamente im Strassenverkehr : Verkehrssicherheit und Gesundheitspolitik : Symposium Workshop, November 2001, p. 68-76

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Deze publicatie behoort tot de overige publicaties die we naast de SWOV-publicaties in onze collectie hebben.