Um die Zielgruppe der zumeist jugendlichen "Disco-Fahrer" naeher auf Alkohol- und Drogenbeeinflussung zu untersuchen, wurden acht Grosseinsaetze der Polizei von Rechtsmedizinern begleitet. Dabei wurden insgesamt 2.757 Kraftfahrer im Zeitraum Mai 1997 bis April 1998 ueberprueft. Nach Abschluss der obligatorischen polizeilichen Ueberpruefung wurden die Fahrer von Mitarbeitern des Wissenschaftlerteams angesprochen und zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie eingeladen. Die Ethanolbestimmung erfolgte enzymatisch mittels Alkoholdehydrogenase (ATH) sowie head-space-Gaschromatografie. Zur Untersuchung auf das Vorhandensein von Drogen wurden alle Blutproben einem immunologischen Screening zum Nachweis von Cannabinoiden, Benzodiazepinen, Amphetaminen, Kokain und Opiaten unterzogen. Bei den insgesamt 2.557 Fahrzeugfuehrern, die durch Polizeibeamte kontrolliert wurden, wiesen 36 Fahrer (= 1,3 Prozent) eine Blutalkoholkonzentration von 0,8 Promille und mehr auf. Von 60 Kraftfahrern, bei denen eine Blutalkoholkonzentration von 0,3 Promille und mehr festgestellt wurde, lagen 80 Prozent ueber der ordnungsrechtlichen Promillegrenze. In insgesamt 18 der anonymisierten Blutproben konnten 20 positive Drogennachweise gefuehrt werden. Unter Einbeziehung der Fahrer, die durch die Polizei kontrolliert wurden, ergab sich eine Alkoholdelinquenz von 6,5 Prozent und ein Anteil drogenbeeinflusster Fahrer von 2,9 Prozent. Beitrag zum Themenbereich Alkohol - Drogen - Medikamente der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., Berlin, 10. bis 13. Maerz 1999.
Samenvatting